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Entzündungen in der Wirbelsäule: Morbus Bechterew

Bei der Autoimmunerkrankung Morbus Bechterew entzünden sich die Gelenke im Bereich der Wirbelsäule und des Kreuz-Darmbeins. Der Verlauf ist jedoch unterschiedlich und reicht von leichten Symptomen bis zu starken Beeinträchtigungen. ZURZACH Care bietet für Betroffene nebst stationärer und ambulanter Therapie in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Vereinigung Morbus Bechterew aktive Kurse an.

Morbus Bechterew – benannt nach dem russischen Neurologen Wladimir Bechterew (1857-1927) – ist eine chronische entzündliche Autoimmunerkrankung, bei welcher hauptsächlich die Kreuz-Darmbein-Gelenke und die Wirbelsäule betroffen sind. Anstelle von Morbus Bechterew wird häufig die medizinische Bezeichnung «ankylosierende Spondylitis (AS)» verwendet. In der Schweiz leben schätzungsweise 70'000 Morbus-Bechterew-Betroffene. Die Krankheit beginnt oft zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr. Die Dunkelziffer der Erkrankten liegt vermutlich hoch, da Morbus Bechterew häufig mit milden Symptomen verläuft und deshalb lange oder ganz unentdeckt bleibt.


Entzündungen in der Wirbelsäule

Bei Morbus Bechterew führen wiederkehrende Entzündungen dazu, dass sich die Gelenke im Bereich der Wirbelsäule und des Kreuz-Darmbeins versteifen und verknöchern. Die Ursachen von Morbus Bechterew sind nicht abschliessend geklärt, genetische Ursachen haben jedoch einen grossen Einfluss. Doch auch Umweltfaktoren, Ernährung und Lebensstil spielen eine Rolle. Betroffene leiden anfänglich oft an Schmerzen und Steifigkeit im Bereich des unteren Rückens oder des Gesässes. Die Rückenschmerzen können nachts so stark werden, dass Schlafprobleme auftreten. Typischerweise leiden Betroffene ebenfalls an einer Morgensteifigkeit, die im Laufe des Tages und durch Bewegung wieder abnimmt. 

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Unterschiedlicher Verlauf der Krankheit

Der weitere Verlauf der Krankheit ist sehr unterschiedlich und vielfältig. Er reicht von gelegentlichen Schmerzen oder leichten Bewegungseinschränkungen bis hin zu grossen Beeinträchtigungen. In manchen Fällen breiten sich die Schmerzen bis in die Brust- und Halswirbelsäule aus. Zudem können Knie, Hüfte, Schultern, Ellbogen, Sehnen und die Regenbogenhaut des Auges betroffen sein. Die Erkrankung verläuft in der Regel schleichend über mehrere Jahre, wobei Entzündungsphasen und beschwerdefreie Zeiten sich abwechseln. Ebenfalls ist es möglich, dass die Krankheit zum Stillstand kommt oder aber in einem frühen Stadium ohne wesentliche Schäden ausheilt. Aus diesem Grund bleibt die Krankheit oft unentdeckt. Je nach Ausprägungsform unterscheidet man bei Morbus Bechterew daher zwei Formen, die ankylosierende Spondylitis (schwere Form) und die nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (Frühform und leichtere Form). 

Kurse für mehr Lebensqualität

Morbus Bechterew wird mittels klinischen und radiologischen Untersuchungen festgestellt. Mit entzündungshemmenden Medikamenten sowie Physiotherapie kann die Krankheit gut behandelt werden. ZURZACH Care bietet für Morbus Bechterew-Erkrankte wie für alle Betroffenen mit starken rheumatologischen Beschwerden eine stationäre Therapie an. Bei leichten Beschwerden kann Morbus Bechterew an verschiedenen Standorten auch ambulant behandelt werden. 
Das ambulante Zentrum in Baden bietet in Zusammenarbeit mit der schweizerischen Vereinigung Morbus Bechterew zudem Kurse an. «Die Kurse richten sich an Personen mit der Diagnose Morbus Bechterew, die sich einmal wöchentlich aktiv bewegen und in einer unterstützenden Umgebung austauschen möchten», so Claudia Schürch, Co-Teamleiterin Therapie im ambulanten Zentrum Baden. Die regelmässige Bewegung und der Austausch mit den anderen Teilnehmenden unterstützt Betroffene sowohl physisch als auch mental – dies fördert ihre Lebensqualität enorm. Informationen zum Kurs sind hier zu finden.