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Die richtige Ernährung bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen können das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Eine entzündungshemmende Ernährung spielt bei der Linderung der Beschwerden eine wichtige Rolle und kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.

Rheumatische Erkrankungen sind eine Gruppe von Erkrankungen, die Gelenke, Muskeln und Bindegewebe betreffen und zu Schmerzen, Steifheit und Entzündungen führen können. Die Behandlung rheumatischer Erkrankungen ist oft eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie sowie weiterer Therapieformen. Um die Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen mit entzündlicher Ursache zu lindern wie z.B. bei der rheumatoiden Arthritis oder Morbus Bechterew, spielt zusätzlich eine entzündungshemmende Ernährung eine äusserst wertvolle Rolle. 

Mediterrane Küche als Basis

Eine spezifische Rheumadiät gibt es nicht. Im Vordergrund steht die Auswahl der richtigen Lebensmittel sowie regelmässige Bewegung. Es wird empfohlen fettreiche tierische Produkte zu reduzieren, da diese Arachidonsäure enthalten, welche Entzündungen fördert. Eine gute Basis bildet die mediterrane Ernährung. Durch gesunde pflanzliche Öle und Fisch ist die mediterrane Kost reich an gesunden Fettsäuren. Die in Gemüse, Früchten und Nüssen reichlich enthaltenen Ballaststoffe wirken entzündungshemmend, binden Schwermetalle und andere toxische Stoffe. Wichtig sind nicht nur die einzelnen Lebensmittel, sondern auch das Prinzip: Mittelmeerkost ist frisch, regional und saisonal. 

 

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Die 5 wichtigsten Ernährungstipps von unserem ZURZACH Care Ernährungsberatungsteam bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen

1. Arachidonsäure-Zufuhr reduzieren 
Fettreiche tierische Lebensmittel enthalten Arachidonsäure. Die Arachidonsäure kann in zu grossen Mengen entzündungsfördernd wirken. Wird die Menge an zugeführter Arachidonsäure vermindert, nimmt der Säure-Spiegel im Blut ab und es werden weniger entzündungsfördernde Substanzen gebildet. Daraus ergeben sich folgende konkreten Tipps:

  • Fleischkonsum vermindern (max. 2-3 Portionen fettarmes Fleisch pro Woche), Fleisch und Fleischprodukte durch Fisch, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte wie Tofu ersetzen.
  • Bei Eierkonsum Mass halten (1-2 Eier pro Woche).
  • Fettreduzierte Milchprodukte bevorzugen.

2. Omega-3-Fettsäuren-Zufuhr erhöhen
Omega-3-Fettsäuren hemmen die Bildung der entzündungsfördernden Stoffe aus der Arachidonsäure. Daraus ergeben sich folgende konkreten Tipps:

  • Regelmässig fettreichen Fisch aus kalten Gewässern wie Hering, Makrele, Wildlachs, Sardine oder Thunfisch geniessen.
  • Omega-3-reiche Pflanzenöle wie z.B. Raps-, Baumnuss- und Leinöl bevorzugen.

3. Antioxidantien (Vitamin E und C)-Zufuhr erhöhen
Antioxidantien fangen schädliche Stoffe (Sauerstoffradikale), welche möglicherweise an der Gelenkschädigung beteiligt sind, ab und machen sie unschädlich. Daraus ergeben sich folgende konkreten Tipps:

  • Täglich mindestens 5 Portionen Früchte und Gemüse konsumieren.
  • Vollkornprodukte bevorzugen.
  • 1 Portion (30 Gramm) Nüsse und Samen pro Tag.

4. Kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung
Personen mit rheumatischen Erkrankungen sind zusätzlich häufig von Osteoporose betroffen. Um die Knochen möglichst lange stabil zu erhalten und Osteoporose vorzubeugen, ist einerseits eine ausreichende körperliche Aktivität und andererseits eine bedarfsdeckende Kalzium- und Vitamin-D-Versorgung wichtig. Vitamin D fördert den Einbau von Kalzium in die Knochen. Kalzium wird in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht gebildet. Daraus ergeben sich folgende konkreten Tipps:

  • Milch- und Milchprodukte essen (3-4 Portionen am Tag)
  • Kalziumreiches Mineralwasser trinken (>300mg/Liter)
  • Pflanzliche Kalziumquellen berücksichtigen (z.B. Brokkoli, Kohl)

5. Körperliche Betätigung
Regelmässige Bewegung fördert den Erhalt und die Verbesserung von Muskeln und Gelenken. Es ist von Vorteil, sich draussen an der frischen Luft zu bewegen, da gleichzeitig auch Vitamin D gebildet wird.