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"Meine Schlaflosigkeit führte zur Schlafmittelabhängigkeit und getrennten Ehebetten"

End­lich kann die 40-jäh­ri­ge As­trid Su­ter wie­der das Schlaf­zim­mer mit ih­rem Ehe­mann tei­len und da­bei gut ein- und durch­schla­fen. Jah­re­lang litt sie an ei­ner chro­ni­schen Schlaf­lo­sig­keit (In­som­nie). Erst eine sta­tio­nä­re The­ra­pie in der Kli­nik für Schlaf­me­di­zin be­frei­te sie aus dem Teu­fels­kreis des Nicht-schla­fen-kön­nens und der Ab­hän­gig­keit von Schlaf­mit­teln.

Astrid Suter erzählt: „Seit ich ein Teenager war hatte ich immer wieder Phasen, wo ich schlecht geschlafen habe. Zum Beispiel wenn ich Prüfungsstress hatte. Nachdem ich im Alter von 30 Jahren dann das erste Mal Mutter wurde, kam natürlich jede Menge Schlafmangel hinzu. Zwei Jahre später kam das zweite Kind und damit gefühlt noch mehr Schlafmangel. Ich sprach immer wieder mit meinem Hausarzt über meine Schlafprobleme und bekam schliesslich ein Schlafmittel verschrieben, welches ich zunächst nur ganz selten anwendete. Ich wollte nicht abhängig werden.

Schlaftabletten wurden zur Normalität

Zehn Jahre später, als mich meine Kinder nachts nicht mehr so brauchten , hatte ich noch immer grosse Mühe abends in den Schlaf zu finden und wachte nachts immer wieder auf. Weil ich das Gefühl hatte, dass mich jegliches Geräusch und jede Art von Ablenkung im Schlafzimmer störte, schliefen mein Mann und ich sogar in getrennten Zimmern. Und die Schlaftabletten nahm ich mittlerweile regelmässig vor dem Schlafengehen. Wenn ich nachts nochmal wach wurde, nahm ich zusätzlich nochmal eine.

Besonders wenn mir ein Arbeitstag bevor stand, war für mich bereits nachmittags die Sorge gross, das ich wieder nicht genug Schlaf haben würde und unkonzentriert und mit müden Augen am Arbeitsplatz erscheinen würde. Vorsorglich ging ich dann extra früh zu Bett, was die Lage aber auch nicht verbesserte.

Schlafanalyse in der Klinik für Schlafmedizin

So konnte es einfach nicht weitergehen. Schliesslich überwies mich mein Hausarzt an die Klinik für Schlafmedizin in Bad Zurzach. Eine Analyse im Schlaflabor ergab, dass es keine organischen Gründe für meine Schlaflosigkeit gab. Die häusliche Schlafabklärung über zwei Wochen mit einem Bewegungsmesser am Handgelenk, einem Schlafprotokoll und Fragebögen und die Schlussfolgerungen aus den Gesprächen über meine Probleme ergab dann, dass ich an einer chronischen Insomnie mit psychophysiologischen Mechanismen leide. Meine Therapeutin in der Klinik für Schlafmedizin erklärte mir, dass dieses Schlafproblem durch Informationsvermittlung (eine Art Schlafschule) und Verhaltensänderungen im Bezug auf die Bettliegezeiten sowie mit Hilfe von Entspannungsübungen bzw. dem Lernen zu entspannen überwunden werden kann und ich dann allenfalls auch die Schlafmedikamente ganz weglassen könne.

Ich musste nicht überlegen. Ich wollte das auf jeden Fall versuchen. Jedoch hatte ich grosse Bedenken, ob ich es schaffen würde diese umfangreiche Therapie in meinem vollgepackten Arbeits- und Familienalltag zuhause umzusetzen. Daraufhin bot mir die Klinik für Schlafmedizin an, die Therapie unabhängig von meinem Alltag mit einem dreiwöchigen stationären Aufenthalt zu starten. Da wusste ich, das ist meine Chance.

Meine Chance: Eine stationäre Therapie

Die drei Wochen waren von einem streng getakteten Wochenplan geprägt. Die Kombination aus aktivierenden und entspannenden Therapien sei wichtig um Struktur in meinem Schlaf-wach-Rhythmus zu schaffen. So ging es für mich bereits morgens vor dem Frühstück, zum Streching. Auch andere Sportarten, wie Thai Chi und Walken gehörten zu meinen täglichen „Aufgaben“. Manchmal, das erstaunte mich sehr, war ich nach dem Sport, obwohl es anstrengend war, sogar weniger müde als vorher.

Mit meiner Therapeutin konnte ich während meiner Einzelsitzungen persönliche Dinge besprechen. Meine Ängste und Sorgen, jene Gedanken, welche mich nachts wach hielten. Wir stellen fest, ich hatte im Alltag kaum Zeit für mich selbst, war immer sehr eingenommen von der Familie, dem Job und meinem Hang zum Perfektionismus. Ich lief wie auf Autopilot und konnte einfach nicht mehr richtig herunterfahren.

Schlüsselmoment Entspannung

Um dies zu ändern, lernte ich in einer Gruppe mit meinen schlaflosen Leidensgenossen, welche ebenfalls eine stationäre Therapie in der KSM machten, Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Achtsamkeitsübungen oder Progressive Muskelentspannung. Der Austausch mit den anderen Patientinnen und Patienten tat mit sehr gut. Nachdem uns erklärt wurde, dass es wichtig für den Schlaf sei, tagsüber aktive Zeit draussen zu verbringen, diskutierten wir in der Gruppe einmal darüber, ob und was man im Winter draussen machen kann. Dabei erinnerte ich mich, wie gut es mir tat, wenn ich draussen war. Wie gerne ich im Wald spazieren ging. Ich lernte ganz bewusst und achtsam die Sinneseindrücke der Natur einzufangen und daraus Kraft zu tanken. Im Nachhinein war dies für mich der Schlüsselmoment. Wie lange hatte ich so etwas nicht gemacht. Heute sind Waldspaziergänge für mich ein absolute must have.

Bettzeitrestriktion und Schlaftablettenentwöhnung

Der herausforderndste und anstrengendste Teil der Therapie war die sogenannte Bettzeitrestriktion. Die Zeit in der ich im Bett sein durfte, wurde zunächst radikal auf 6 Stunden festgelegt, da ich zuhause pro Nacht maximal fünf Stunden Schlaf bekam. Ich musste also abends länger aktiv bleiben und morgens früher aufstehen mit dem Ziel, dass ich dann abends, wenn ich ins Bett gehe nicht nur müde sondern schläfrig bin. Obwohl ich nach und nach erste Wirkung merkte und mich abends tatsächlich schlaffähig fühlte, konnte ich zunächst noch nicht auf meine Bettgeh-Schlaftablette verzichten. Wenn ich nachts wach wurde, stand ich auf, las ein Magazin, machte ein Puzzle oder schrieb die Gedanken, die mir durch den Kopf gingen auf. So konnte ich auf die nächtliche Schlaftablette verzichten.

Nach etwa zwei Wochen sollte ich mich dann auch von dem abendlichen Schlafmittelkonsum verabschieden. Ohne die Tablette fühlte ich mich, als müsste ich wieder von Vorne anfangen. Doch es besserte sich überraschend schnell. Heute bin ich froh, dass die Schlafexperten mich zur Tablettenentwöhnung motiviert und so fest an mich geglaubt haben.

Ein neues ausgeschlafenes Leben

Heute geniesse ich mein Leben und meine Familie achtsamer und wacher denn je. Nach meinem stationären Aufenthalt hatte ich noch vier ambulante Nachsorgetermine. Eine schlechte Nacht gibt es nach wie vor ab und zu. Das ist okay und wirft mich nicht mehr aus der Bahn. Die Klinik für Schlafmedizin hat mich mit dem Rüstzeug ausgestattet, dass ich meine Schlafprobleme selbständig händeln kann. Zudem stärkt mich zu wissen, dass ich schlimmsten Fall immer wieder Rat bei den Schlafexperten einholen kann.

Meine Familie entlastet mich jetzt mehr und so kann ich mein Quell der Erholung, meine geliebten Waldspaziergänge, auch in einer noch so strengen Woche geniessen. Mein Mann und ich haben nun auch endlich wieder ein gemeinsames Schlafzimmer. Die Therapie in der Klinik für Schlafmedizin hat mein Leben verändert.

Weitere Informationen zur stationären Therapie für chronische und komplexe Schlaflosigkeit


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Schlafklinik Redakteur
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